Großer Rachel am Nationalpark Bayerischer Wald
Der Rachel ist ein Berg mit zwei Gipfeln in Bayern. Nach dem Arber ist der Große Rachel mit 1.453 Metern die höchste Erhebung im Bayerischen Wald. Der unweit davon entfernte Kleine Rachel ist 1.399 Meter hoch. Der Rachel liegt im Nationalpark Bayerischer Wald, und große Teile seiner Bewaldung sind vom Borkenkäfer zerstört. Südöstlich des Gipfels befindet sich der Rachelsee. An klaren Tagen ist eine Fernsicht bis in die Alpen möglich. Etwa 100 Höhenmeter unterhalb des Großen Rachels befindet sich das Waldschmidthaus, das im Sommerhalbjahr bewirtschaftet ist. Im Winter ist der Berg wegen meterhohen Schnees oft nur mit Tourenski oder Schneeschuhen zu besteigen. Der Rachel ist der Hausberg von Frauenau und Spiegelau.
Der Rachelsee
Der Rachelsee ist einer von drei Seen des Bayerischen Waldes. Auf der tschechischen Seite dieses ausgedehnten Waldgebietes befinden sich im Böhmerwald weitere fünf Seen. Die Seen und das umliegende Gebiet wurden bereits 1918 zum Naturschutzgebiet erklärt. Der Rachelsee ist der stillste Bayerwaldsee und nur auf Fußwegen zu erreichen. Er wird ebenso wie der Große Arbersee von einer steilen Seewand überragt. Unter der dunkelbraun gefärbten Wasseroberfläche verbirgt sich eine Tiefe von 15 m. Der 3,7 Hektar große See ist wegen seines Mangels an Kalksalzen arm an Wassertieren und Fischen. Um den See herum hat sich, da seit der Einrichtung des Naturschutzgebietes hier kein Baum mehr gefällt wurde, ein Urwald gebildet, der nur auf einem Urwaldlehrpfad durchquert werden darf. Der See entstand als eiszeitlicher Karsee, nachdem die Schmelzwasser des geschmolzenen Rachelgletschers durch einen Wall von Moränen aufgestaut wurden.
Wandern am Rachel
Die meisten Wandertouren am Rachel sind leichte Touren und in einer bis eineinhalb Stunden erreicht man den Gipfel. Dort angekommen, kann man sich für einen Rundweg oder für den gleichen Weg zurück entscheiden. Ein Rundweg wird jedoch schnell zu einer Tagestour. Während der Rundwanderung durchquert man hauptsächlich Wald sowie den Bereich, den die Borkenkäfer zerstört haben. Danach erreicht man das Waldschmidthaus, offiziell Rachelschutzhaus, welches 1920 eröffnet wurde und die höchstgelegene Schutzhütte des Nationalparks ist. Der Rachelsee mit der Rachelkapelle darf auf der Tour natürlich nicht fehlen. Der Legende nach ritt ein bayerischer Forstmann im dichten Nebel auf seinem Pferd am Rachel. Als das Pferd sich plötzlich weigerte den Weg fortzuführen, sah er nach und musste feststellen, dass er unmittelbar an der Steilwand der Rachelseewand stand. Aus Dankbarkeit nicht in den Tod gestürzt zu sein, erbaute er an dieser Stelle diese Kapelle. Die erste Kapelle wurde im Jahre 1885 errichtet und bis heute zweimal erneuert. Die aktuelle Rachelkapelle wurde 2000 eingeweiht.